E-Books werden anders als herkömmliche Printausgaben automatisch vervielfältigt, wenn man sie wie gewohnt teilt.
Das ist für sich schon ärgerlich, denn während man früher hoffen konnte, dass der begeisterte Leser das Buch doch noch kauft, ist das beim E-Book-Verleih so gut wie ausgeschlossen. Aus diesem Grund ist auch tatsächlich das Vervielfältigen von E-Books illegal. Wie bei Software auch erhält der User/Leser nur eine Lizenz zum Lesen.
Viel ärgerlicher sind die Plattformen, auf denen im großen Stil die E-Book-Leihe innerhalb einer Community betrieben wird. Die überwiegende Zahl dieser Börsen ist illegal.
Dabei signalisieren einige Plattformen den Nutzern, gemeinsam eine öffentliche Bibliothek zu betreiben, so dass tatsächlich viele User ahnungslos sind, dass sie hier ggf. massiv gegen das Urheberrecht des Autors verstoßen. Besonders ärgerlich ist, dass immer häufiger User dafür bezahlen müssen, Zugang zu diesen Plattformen zu erhalten und so tatsächlich der Eindruck entsteht, es handele sich um kleinere Pendants zu Portalen wie readfy oder kindle unlimited. Doch natürlich kann man nur legal verkaufen, wenn man die Rechte am Produkt besitzt.
Viele E-Books werden zu unverständlich hohen Preisen angeboten. Aber so wenig wie der extrem hohe Preis einer Gucci-Tasche zum Diebstahl berechtigt, so wenig darf man bei Büchern zur Selbsthilfe greifen. Auch wenn sich das angesichts der tausendfachen Downloads wie ein Kavaliersdelikt anhört – es ist und bleibt eine Straftat, die viele Autoren existentiell schädigen, da sie ihre Bücher anders als z.B. Musiker nicht auf Konzerttouren querfinanzieren können. Lesen ist für die meisten Menschen weiterhin privates Vergnügen.
Was kann man gegen Piraten tun?
Als Leser ist es einfach – Bücher ehrlich bezahlen. Es ist eine moralische und ethische Entscheidung, sich nicht am Herzblut der Künstler zu bereichern. Zudem werden die Methoden zur Verfolgung von Downloads immer besser und mit modernen Digimarc-Verfahren und anderen Tracking-Methoden geht es nicht nur den Portalbetreibern an den Kragen, sondern auch jenen, die sich illegal bedienen. Neben Besuch von der Polizei drohen auch teure Briefe von professionellen Abmahndiensten, die schnell mit ein paar hundert Euro zu Buche schlagen, und da das Netz nichts vergisst, kann man auch Jahre später noch belangt werden. Da hätte man lange ehrlich lesen können. Zudem sind viele dieser Portale extrem virenverseucht und wer seine Geräte liebt, sollte auch deshalb um solche Angebote einen Bogen machen. Da man sich immer häufiger auch registrieren muss, sollte man nicht vergessen, dass man diesen Piraten auch eigene Daten an die Hand gibt, die sie für ihre Aktionen missbrauchen könnten.
Schwieriger ist es für die Autoren. Als Autor hat man, wenn man sein Buch auf Seiten entdeckt, die nicht zum Vertrieb berechtigt sind, einen Anspruch, dass der Betreiber das Buch aus seinem Verzeichnis löscht.
Man sollte regelmäßig die einschlägigen Portale nach seinen Titel durchsuchen und auch sehen, wo neue Downloadbörsen entstehen. Wenn man fündig wird, kann man die Bücher löschen lassen, auch wenn sie häufig nach einiger Zeit wieder neu hochgeladen worden sind.
Was bringt Monitoring?
Sie machen es den Betreibern schwerer und wahren Ihre Rechte. Ökonomisch mag es im Einzelfall tatsächlich zu besseren Verkäufen führen, doch das ist die Ausnahme. Viele User auf diesen Plattformen suchen nicht nach Ihrem Buch, sondern nach kostenloser Lektüre. Wenn Ihr Buch nicht im Angebot ist, wird er ein anderes nehmen und nicht zu einem Onlineshop wechseln, um Ihres zu kaufen.
[…] Assistant erst mal bei der Frage, was man tun sollte, wenn man von Ebookpiraterie betroffen ist. Hier findet ihr einen Beitrag mit FAQs über Ebookmonitoring mit einer schönen Grafik zur Verbreitung […]